Belgien

Klassifikation FCI : 

Gruppe 1: Hüte- und Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde).
Sektion 1 Schäferhunde.
Mit Arbeitsprüfung. 

Verwendung:

Ursprünglich Schäferhund, heute Gebrauchshund (Wachhund, Schutzhund, Fährtenhund usw.), und polyvalenter Diensthund sowie auch Familienhund. 

Allgemeines Erscheinungsbild:

Harmonisch gebauter Hund von mittleren Proportionen, der Eleganz und Kraft in sich vereinigt. Er hat ein quadratisches Gebäude und ist mittelgroß; seine Muskulatur ist kräftig und trocken. Er ist widerstandsfähig und an das Leben im Freien gewöhnt und im Stande, die in Belgien so häufigen klimatischen Schwankungen zu ertragen. Durch die Harmonie seiner Körperformen und die stolze Kopfhaltung soll der Belgische Schäferhund den Eindruck jener eleganten Robustheit vermitteln, die das Erbe der gezielt herausgezüchteten Vertreter einer Gebrauchshunderasse ist. Der Belgische Schäferhund soll im Stand in natürlicher Stellung, ohne körperlichen Kontakt mit dem Vorführer, gerichtet werden.

Wichtige Maßverhältnisse

Der Belgische Schäferhund hat ein quadratisches Gebäude. Die Brust reicht bis auf Höhe der Ellenbogen. Die Länge des Fangs entspricht oder übertrifft leicht die halbe Kopflänge. 

Verhalten und Charakter:

Er ist wachsam und rege und von übersprudelnder Lebhaftigkeit und stets aktionsbereit. Neben seinen angeborenen Fähigkeiten als Hüter der Herden besitzt er die wertvollen Eigenschaften eines sehr guten Wächters für Haus und Hof. Er verteidigt seinen Herrn ohne jegliches Zögern hartnäckig und leidenschaftlich. Er vereinigt in sich alle für einen Schäferhund, Wachhund, Schutzhund und Diensthund erforderlichen Vorzüge. Sein lebhaftes und munteres Temperament und seine gefestigten Charaktereigenschaften, die weder Angst noch Agressivität kennen, sollen sich in seiner Körperhaltung und im stolzen und aufmerksamen Ausdruck seiner glänzenden Augen offenbaren. Beim Richten sollte man das "ruhige" und "beherzte" Temperament berücksichtigen.

 

 

 

 

 

 

KOPF:

Hoch getragen; nicht übertrieben lang, gerade in seinen Begrenzungslinien, gut gemeisselt und trocken. Schädel und Fang sind ungefähr gleich lang; der Fang darf höchstens um ein Weniges länger sein, was dem Gesamtbild den letzten Schliff verleiht.

Oberkopf:

Schädel: Von mittlerer Breite, in seinen Proportionen zur Länge des Kopfes passend, mit eher abgeflachter als gerundeter Stirn und mit wenig ausgeprägter Stirnfurche. Von der Seite gesehen verläuft die Oberlinie parallel zu einer gedachten Verlängerungslinie des Nasenrückens. Hinterhauptkamm wenig entwickelt. Augenbrauenbögen und Jochbein nicht vorstehend. 
Stop: Mässig entwickelt.

Gesichtsschädel:

Nasenschwamm: Schwarz. 
Fang: Mittellang, unter den Augen gut gemeißelt; er verjüngt sich allmählich zur Nase hin und hat die Form eines verlängerten Keils. Der Nasenrücken ist gerade und parallel zur gedachten verlängerten Oberlinie der Stirn. Fangöffnung gross und weit, das heißt bei offenem Fang werden die Mundwinkel stark nach hinten gezogen und die Kiefer klappen weit auseinander.
Lippen: Dünn, straff anliegend und stark pigmentiert.
Kiefer / Zähne: Zähne groß, weiß, regelmäßig und kräftig in den gut entwickelten Kiefer eingesetzt. Scherengebiss; das von den Schaf- und Viehtreibern vorgezogene Zangengebiss wird toleriert. Das Gebiss ist entsprechend der Zahnformel des Hundes vollzahnig. Das Fehlen von zwei Prämolaren 1 (PM1) ist zulässig; die Molaren 3 (M3) werden nicht berücksichtigt.
Backen: Trocken und recht flach, doch gut bemuskelt.
Augen: Von mittlerer Größe, weder zu tief liegend noch vorstehend, leicht mandelförmig, schräg eingesetzt, von bräunlicher Farbe, wobei dunkel gefärbte Augen bevorzugt werden. Die Augenlider sind schwarz umrandet. Der Blick ist offen, lebhaft, aufgeweckt und forschend.
Ohren: Eher klein, hoch angesetzt, in ihrem Aussehen klar dreieckig. Die Ohrmuschel ist in sich gut gebogen. Die spitzen Ohren werden fest und aufrecht getragen und bei Aufmerksamkeit senkrecht gestellt.

Hals:

Gut abgesetzt, etwas länglich, ziemlich aufgerichtet, gut bemuskelt, zu den Schultern hin allmählich breiter werdend. Ohne Wamme. Der Nacken ist leicht gewölbt.

 

 

Körper:

Kraftvoll ohne Schwere. Die vom Buggelenk zum Sitzbeinhöcker gemessene Körperlänge entspricht ungefähr der Widerristhöhe.
 
Oberlinie: Die obere Linie von Rücken und Lenden ist gerade.
Widerrist: Ausgeprägt.
Rücken: Fest, kurz und gut bemuskelt.
Lenden: Kräftig, kurz, angemessen breit, gut bemuskelt.
Kruppe: Gut bemuskelt; nur sehr leicht schräg; angemessen, aber nicht übertrieben breit.
Brust: Nicht breit, aber tief hinab reichend; die Rippen sind in ihrem oberen Bereich gewölbt; von vorne gesehen ist die Vorbrust wenig breit, ohne dabei schmal zu sein.
Unterlinie: Sie beginnt unter dem Brustkorb und steigt sanft in harmonischer Rundung zum Bauch hin an, der weder zu ausgefüllt noch windhundartig aufgezogen ist, sondern leicht ansteigt und mäßig entwickelt ist.

Rute:

Gut angesetzt, an der Basis kräftig, von mittlerer Länge, mindestens bis zum Sprunggelenk, aber vorzugsweise weiter nach unten reichend; in der Ruhe wird sie hängend getragen und zeigt an ihrem Ende auf der Höhe des Sprunggelenks eine leichte Biegung nach hinten; in der Bewegung wird sie stärker angehoben, aber nicht über die Horizontale, mit an der Spitze stärker ausgeprägter Krümmung, ohne jedoch einen Haken zu bilden oder seitlich abzuweichen.

Gliedmaßen:

Vorderhand:

Kräftiger Knochenbau, aber ohne Schwere; Muskulatur trocken und stark; die Läufe stehen aus jeder Blickrichtung senkrecht und sind, von vorne gesehen, vollkommen parallel. Schultern: Das Schulterblatt ist lang und schräg, fest anliegend und bildet mit dem Oberarm einen hinreichenden Winkel, der idealerweise 110-115 Grad beträgt.
Oberarm: Lang und angemessen schräg.
Ellenbogen: Kräftig, weder abstehend noch zu eng anliegend.
Unterarm: lang, gerade.
Vorderfußwurzelgelenk: Sehr fest und klar umrissen.
Vordermittelfuss: Kräftig und kurz, möglichst senkrecht zum Boden stehend oder nur sehr wenig nach vorne geneigt.
Vorderpfoten: Rund, Katzenpfoten. Die Zehen sind gewölbt und dicht aneinander liegend, die Ballen dick und elastisch und die Krallen dunkel und kräftig

Hinterhand:

Kraftvoll, aber ohne Schwere. Von der Seite gesehen, stehen die Hinterläufe senkrecht, von hinten gesehen sind sie vollkommen parallel. Oberschenkel: Mittellang, breit, stark bemuskelt.

Kniegelenk:

Annähernd senkrecht unter der Hüfte platziert; normale Winkelung.

Unterschenkel:

Mittellang, breit, muskulös.
Sprunggelenk: Tief stehend, breit und bemuskelt, mäßig gewinkelt.
Hintermittelfuss: Fest und kurz. Afterkrallen sind unerwünscht.
Hinterpfoten: Sie können leicht oval sein. Die Zehen sind gewölbt und dicht aneinander liegend, die Ballen dick und elastisch und die Krallen dunkel und kräftig. 

Gangwerk:

Der Bewegungsablauf ist in allen Gangarten lebhaft und frei. Der Belgische Schäferhund zeigt einen guten Galopp, aber die gebräuchlichen Gangarten sind der Schritt und vor allem der Trab. Die Gliedmaßen bewegen sich in einer zur Körperachse parallelen Ebene. Bei großer Geschwindigkeit nähern sich die Pfoten der Mittellinie. Der Trab ist mittelmäßig raumgreifend; die Bewegung ist gleichmäßig und leichtfüßig, mit gutem Schub aus der Hinterhand, wobei die Oberlinie fest bleibt und die Vorderläufe nicht zu hoch angehoben werden. Ständig in Bewegung, scheint der Belgische Schäferhund unermüdlich zu sein. Sein Gangwerk ist schnell, elastisch und lebhaft. Er ist im Stande, bei voller Geschwindigkeit einen plötzlichen Richtungswechsel vorzunehmen. Infolge seines überschäumenden Temperaments und auf Grund seines Wach- und Schutztriebes neigt er deutlich dazu, sich im Kreis zu bewegen.

HAUT:

Elastisch, aber am ganzen Körper straff anliegend; Lippen- und Lidränder sind stark pigmentiert. 

Haarkleid:

Haarbeschaffenheit: In allen Varietäten muss das Haar immer dicht, anliegend und von guter Textur sein; es soll zusammen mit der Unterwolle einen ausgezeichneten Schutzmantel bilden. 
Kurzhaar (Malinois): Auf dem Kopf, auf den Außenflächen der Ohren und im unteren Bereich der Gliedmaßen ist das Haar sehr kurz. Am übrigen Körper ist es kurz, reichlicher an der Rute und um den Hals herum, wo es eine Halskrause bildet, die am Ohransatz beginnt und sich bis zur Kehle ausdehnt. Zudem ist die Hinterseite der Schenkel durch längeres Haar befiedert. Die Rute ist ährenförmig mit zum Ende hin längeren, abstehenden Haaren, bildet aber keine Fahne. 

 

Farbe:

Maske: Bei (den Tervueren und) den Malinois muss die Maske sehr ausgeprägt sein und möglichst Ober- und Unterlippe, den Lippenwinkel und die Augenlider als eine einheitliche schwarze Fläche umschließen. Als absolutes Minimum muss die Haut an 6 Stellen schwarz pigmentiert sein: an beiden Ohren, beiden oberen Augenlidern und Ober- und Unterlippe.
Schwarze Wolkung: Bei (den Tervueren und) den Malinois verursachen schwarz gefärbte Haarspitzen eine schwarze Wolkung, die die Grundfarbe dunkler schattiert. Diese schwarze Abtönung wirkt stets wie "angehaucht" und darf nie in Form von großen Platten oder von echten Streifen (Stromung) auftreten.
Malinois: Nur falbfarben-schwarzgewolkt mit schwarzer Maske.
Bei allen Varietäten ist etwas Weiß an der Vorbrust und an den Zehen zulässig.

Größe, Gewicht und Masse:

Widerristhöhe: Die gewünschte Größe ist im Durchschnitt: 62 cm für Rüden und 58 cm für Hündinnen. Toleranz: Abweichungen von 2 cm nach unten und 4 cm nach oben.
Gewicht: Ungefähr 25-30 kg für Rüden und ungefähr 20-25 kg für Hündinnen.
Maße:
Mittlere Normalmaße für einen Belgischen Schäferhundrüden von 62 cm Widerristhöhe:
Länge des Körpers (vom Buggelenk zum Sitzbeinhöcker gemessen): 62 cm.
Kopflänge: 25 cm.
Länge des Fangs: 12,5 bis 13 cm.

Fehler:

Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte. 
Allgemeines Erscheinungsbild: Schwerfällig, ohne Eleganz; zu leicht oder zu hager; länger als hoch, Gebäude rechteckig.
Kopf: Schwer, zu kräftig; obere Begrenzungslinien nicht parallel; ungenügend gemeißelt, nicht genügend trocken; Stirn zu stark gerundet; Stopp zu stark ausgeprägt oder zu flach; Fang zu kurz oder spitz und schwach; Nasenrücken gewölbt. Augenbrauenbögen und Jochbein zu stark hervortretend.
Nasenschwamm, Lippen und Augenlider: Spuren von Depigmentierung.
Gebiss: Schlecht aufgereihte Schneidezähne. Schwere Fehler: Fehlen eines Schneidezahns, eines Prämolaren 2, eines Prämolaren 3 oder von 3 Prämolaren 1.
Augen: Hell, rund.
Ohren: Gross, lang, zu breit an der Basis, tief angesetzt, auseinander oder zueinander geneigt.
Hals: Dünn, kurz oder tief aufgesetzt.
Körper: Zu lang; Rippenkorb zu breit (tonnenförmig).
Widerrist: flach, niedrig.
Oberlinie: Rücken und / oder Lenden lang, schwach, eingesunken oder gewölbt.
Kruppe: zu schräg oder überbaut.
Unterlinie: Zu wenig oder zu stark aufgezogen; Bauch zu ausgeprägt.
Rute: Zu tief angesetzt; zu hoch getragen; Hakenrute, Rute seitlich abweichend.
Gliedmaßen: Knochenstruktur zu leicht oder zu schwer; Gliedmaßen nicht senkrecht im Profil (z.B. Vordermittelfuss zu schräg, schwache Fusswurzelgelenke), von vorne gesehen (z.B. zehenweit oder zeheneng, abstehende Ellenbogen) oder von hinten gesehen (z.B. enggestellte, weit auseinanderstehende oder fassförmige Gliedmaßen, kuhhessige oder nach außen gedrehte Sprunggelenke); zu geringe oder zu starke Winkelungen.
Pfoten: Gespreizt.
Gangwerk: Bewegung gehemmt, kurztrittig; zu wenig Schub, ungenügende Übertragung durch den Rücken; steppender Gang.
Haarbeschaffenheit: Ungenügende Entwicklung der Unterwolle. Haar halblang, wo es kurz sein sollte; sehr kurzes Haar; im Kurzhaar verteilte raue Haare; gewelltes Haar. 
Farbe: Großer schürzenförmiger weißer Brustfleck; Weiß an den Pfoten, das über die Zehen hinausreicht. Stromung; nicht ausreichend warmer Farbton; zu starke oder zu geringe schwarze Wolkung, Wolkung am Körper plattenförmig verteilt; ungenügend ausgebildete Maske. Zu helle Falbfarbe; eine stark abgeschwächte, sogenannte ausgewaschene Grundfarbe soll als schwerer Fehler gewertet werden.
Verhalten / Charakter (Wesen): Mangel an Selbstvertrauen, übertriebene Nervosität.

Ausschließende Fehler

Verhalten / Charakter (Wesen): Ängstlichkeit, Aggressivität.
Allgemeines Erscheinungsbild: Fehlen von Rassetyp.
Gebiss: Rückbiss, Vorbiß auch ohne Kontaktverlust (umgekehrtes Scherengebiss); Kreuzbiss; Fehlen eines Eckzahns (1C), eines Reisszahns (1PM4 im Oberkiefer, 1 M1 im Unterkiefer), eines Molaren (1 M1 oder 1 M2 außer den M3) oder eines Prämolaren 3 (1 PM3) zusätzlich zu einem anderen Zahn; Fehlen von insgesamt drei oder mehr Zähnen (die Prämolaren 1 nicht mit berechnet). 
Nasenschwamm, Lippen und Augenlider: Stark depigmentiert.
Ohren: Hängeohren oder künstlich aufgerichtete Ohren.
Rute: Fehlende oder kurze Rute, von Natur aus oder kupiert; zu hoch getragene und geringelt oder aufgerollt.
Haarbeschaffenheit: Fehlen der Unterwolle. 
Haarfarbe: Alle Farben, welche denen der zuvor beschriebenen Varietäten nicht entsprechen; zu ausgedehnte weiße Abzeichen an der Vorbrust, besonders wenn diese sich bis zum Halsansatz ausdehnen; Weiß an den Pfoten, das sich über die halbe Höhe von Vorder- oder Hintermittelfuss hinaus ausdehnt und "Socken" bildet; weiße Abzeichen außer an der Vorbrust und an den Zehen; Fehlen der Maske und Farbe des Fangs heller als das übrige Haarkleid.
Größe: Außerhalb der genannten Grenzen. 
Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.

 

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